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Stimmen zur VERA-Tagung: Katja Weber
Wie kann eine nachhaltige und zukunftsfähige Ausstellungspraxis aussehen? Dieser Frage gingen wir bei der diesjährigen VERA-Tagung mit vielen Beiträgen und Gesprächen auf den Grund. Katja Weber (Reflekt) erzählt, warum sich die Teilnahme für sie als Kuratorin gelohnt hat.
Brachte ihre Perspektive als Kuratorin u.a. in einem spontanen Kurzvortrag ein: Katja Weber.
Katja, was hattest du dir als Kuratorin von der Teilnahme an der Tagung erhofft?
Ich bin sehr offen zum Tagungsort ins Spreefeld Berlin gegangen. Da ich VERA zuvor eher als Verband für Ausstellungsgestalter:innen als für Kurator:innen wahrgenommen hatte, ging ich davon aus, dass wir viel über den Einsatz von Materialien und über die aktuelle Ausschreibungspraxis sprechen würden. Das haben wir dann auch in einer sehr produktiven Weise getan. Darüber hinaus waren aber auch großartige Impulsgeber:innen anwesend, die das Thema nachhaltige Ausstellungspraxis auch unter inhaltlichen, vermittelnden und transformativen Gesichtspunkten von Kunst und Kultur diskutiert haben. Das sind genau die Themen, zu denen ich arbeite, sodass die Inhalte für mich absolut anschlussfähig waren und mir wirklich gut gefallen haben.
Konntest du konkrete Ideen oder Ansätze für deine Arbeit mitnehmen?
Unbedingt. Gerade ist in Berlin die von mir kuratierte Ausstellung „KLIMA_X. Eine Ausstellung über die Kommunikation der Klimakrise“ zu sehen, die der Frage nachgeht: „Warum tun wir eigentlich nicht, was wir wissen?“. Für mein Workshopangebot zu Bildung und Nachhaltige Entwicklung konnte ich einige hilfreiche Anknüpfungspunkte finden und fand auch interessante theoretische Impulse zum Weiterdenken. Gleichzeitig hatte ich auch aufgrund der interessanten Teilnehmenden den Eindruck, wir diskutieren den Status quo zu Erfahrungen und Anforderungen an einen nachhaltigen Ausstellungsbau – und das ist wichtig für die Arbeit zurück am eigenen Schreibtisch.
Wie können Gestalter:innen und Kurator:innen nach der Tagung in Kontakt bleiben und zusammenarbeiten, um nachhaltige Ausstellungen zu fördern?
Gute Frage. Da ich kein VERA-Mitglied bin, versuche ich diese Frage jenseits von Verbandsstrukturen zu beantworten: Aktuell gibt es an vielen Stellen Aktivitäten und Vernetzungen zum Thema. Vielleicht könnte ein verbandsunabhängiger Arbeitskreis entstehen, der von VERA und dem Deutschen Museumsbund getragen wird und beim Kompetenzzentrum Kultur- und Kreativwirtschaft des Bundes angesiedelt ist. Erst kürzlich hat das Kompetenzzentrum einen sehr guten Kongress zum Thema Kreislaufwirtschaft in der Kultur- und Kreativwirtschaft abgehalten, und ich hatte den Eindruck, dass die Perspektive der Ausstellungsmacher:innen dort stärker vertreten sein könnte.
Das Gespräch führte Wiebke Dane.
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